Idee: Eva Drews

Datum 01.11.2019

Foto: Eva Drews

Es wird gebacken und trägt im Namen das Wort Brot – trotzdem ist Quittenbrot ein Brot der ganz anderen Art. Aber es ist unfassbar köstlich. Die harten Früchte duften nicht nur betörend, sie haben auch gekocht noch ein ganz einzigartiges, an Rosen erinnerndes Aroma. Lustigerweise gehört die Quitte (wie viele andere Obstsorten wie Erdbeeren oder Zwetschgen auch) in der Tat zu den Rosengewächsen, wie ich gelesen habe. 

Besonders sympathisch ist mir, dass bei der Verarbeitung von Quitten am Ende nur ein Häuflein Kerne und die Blütenansätze übrig bleiben. Sowie natürlich Quittenbrot und -gelee 🙂

Als erstes reibt man den Quitten mit einem Tuch ihr Fellchen ab und wäscht sie. Quitten sind extrem hart, was das Kleinschneiden sehr mühsam macht. Deshalb habe ich sie probehalber für drei, vier Minuten in die Mikrowelle gepackt, was es deutlich einfacher macht. Die Quitten in eher grobe Stücke schneiden und dabei Blüten- und Stielansätze entfernen. Mit etwas Wasser ca. 45 Minuten kochen. Die gekochten Quitten samt etwaigem Kochwasser in ein mit einem Tuch ausgelegtes Sieb über einem großen Topf geben und einige Stunden, am besten über Nacht abtropfen lassen. Am Schluss nur leicht ausdrücken. Aus dem Saft wird das Quittengelee 🙂

Foto: Eva Drews

Das übrig gebliebene Fruchtfleisch muss nun von Kernen und Kernhäusern befreit werden. Sobald das geschehen ist, das Fruchtfleisch pürieren. Das geht mit dem Multizerkleinerer der Küchenmaschine oder mit einem Pürierstab. Wer das Knurpselige von Quitten nicht mag, jagt das Fruchtfleisch einfach durch die Flotte Lotte, dann wird das Quittenbrot klarer. 😉

Foto: Eva Drews

Nun das pürierte Fruchtfleisch abwiegen und mit der gleichen Menge Zucker vermischen. Wer eine Küchenmaschine mit Kochfunktion besitzt, kocht die Quitten-Zucker-Mischung am einfachsten darin. Auf dem Herd geht es natürlich auch, aber nur unter häufigem Rühren. Das Mus brennt gerne an und verunziert die Küche mit Spritzern. Je fester die Mischung wird, desto lavaähnlicher verhält sie sich 😉

Nach ein, zwei Stunden Köcheln ist das Mus so dick, dass man es auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen kann. Nun muss es für einige Tage an einem warmen Ort trocknen – oder man gibt es bei 100 Grad Umluft für drei bis vier Stunden in den Backofen. Ich würde empfehlen, es zwischendurch zu wenden. Fühlt sich die Oberfläche trocken und elastisch an, kann man das Quittenbrot in Würfel oder Rauten schneiden und in Zucker wälzen.

Foto: Eva Drews

In Spanien heißt das Ganze übrigens Membrillo und wird gerne zu Käse gegessen. Uns schmeckt es – noch nicht in Zucker gewälzt  – außerdem ausgezeichnet auf einer Quiche mit Kürbis und Blauschimmelkäse 🙂

Fotos: Eva Drews

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