Vor mehr als 20 Jahren habe ich Frau R. besucht, die für unser Gespräch eine kleine schwäbische Kaffeetafel vorbereitet hatte. Unter anderem stand auf dem Tisch ein unscheinbarer, mittelbrauner Kuchen, der auf den ersten Blick nicht allzu verlockend aussah, mich beim Probieren aber schlicht umgehauen hat. Saftig, fruchtig, würzig. Er erinnerte mich im Geschmack an Früchtebrot, sah aber nicht so aus. Frau R. registrierte meine Begeisterung und schrieb mir ein paar Tage später eine nette Karte mitsamt ihrem Rezept für Apfelbrot. Seither backe ich Frau R.s schwäbisches Apfelbrot jedes Jahr und habe es hie und da ein wenig an unseren Geschmack angepasst. Und für Euch habe ich es auf Hefe umgebaut, damit ihr die Wahl habt: Backpulver oder Hefe. Mit wenig Hefe ist es bei einem so schweren Teig, der hauptsächlich aus geriebenen Äpfeln besteht, aber leider schwierig. Genauso wie mit wenig Backpulver . . . Also erschreckt nicht über die Menge 😉

Zutaten

  • 750g Äpfel 
  • 200-250g Zucker (das obere Ende ist wirklich für Süßschnäbel)
  • 250 g Trockenfrüchte – ich mische gerne Korinthen, Feigen und Aprikosen
  • 1 EL Obstbrand oder Rum 
  • 125g ganze ungeschälte Nüsse oder Mandeln ganz nach Belieben (Pecan, Cashews, Haselnüsse, Walnüsse, Pinienkerne, Mandeln – alles geht!)
  • 1 EL Kakao 
  • Einen ordentlich gehäuften Tl Gewürz (ich verbrauche da gerne Reste von Spekulatius-, Lebkuchen-, Kaffee- oder Stollengewürz, nur Zimt und wenig Nelke ist aber auch lecker – und wer es eher frisch mag, nimmt nur den Abrieb einer halben Zitrone)
  • 500g Mehl (freie Wahl, nur Roggen maximal als kleine Beimischung)
  • 1,5 Packungen Backpulver (32g) oder 33g Frischhefe
  • Butter und Semmelbrösel für die Backform 
  • Rohrzucker zum Bestreuen
Fallobst gibt dem Brot ein rundes, vielfältiges Aroma. Foto: Eva Drews

Zubereitung

Die Äpfel schälen und klein raspeln, dann mit Zucker, Rosinen, Nüssen und dem Schnaps mischen. 4-5 Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Das ist wichtig, weil die Äpfel so Wasser ziehen, das dann beim Kneten benötigt wird. 

Wir mögen es, wenn sich verschiedene Nüsse und Früchte in dem Brot tummeln. Foto: Eva Drews

Den Backofen auf 175 °C vorheizen. Kakao und Gewürze zu den Äpfel in die Schüssel geben. Zuletzt Mehl und das Backpulver oder die Hefe unterarbeiten. Zwei mittelgroße Kastenformen ausfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen.

Die Backformen gut zu buttern und auszustreuen, ist bei diesem Rezept sehr wichtig. Foto: Eva Drews
Eine feine Schicht Rohrzucker gibt einen besonderen Kick. Foto: Eva Drews

Den Teig in die Form füllen, bei der Verwendung von Hefe 3 Stunden gehen lassen (das Brot geht dabei nicht wirklich hoch), mit Rohrzucker bestreuen und im vorgeheizten Backofen etwa 75 Minuten backen. 

Der Zucker bildet eine knusprige Kruste auf dem Brot. Foto: Eva Drews
Beide Versionen auf einem Bild: Oben Backpulver, unten Hefe. Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. Foto: Eva Drews

Und jetzt: Frau R.s schwäbisches Apfelbrot genießen! Es hält mindestens eine Woche – falls Ihr es schafft, es so lange nicht zu essen 😉


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